{multithumb}Mit seinem traditionellen Jahresbericht informierte der Kommandant, Christian Schweiger, die Stadt Garching als Dienstherr der öffentlichen Einrichtung Freiwillige Feuerwehr Garching, vertreten durch Herrn Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann und mehrere Stadträte, über die geleistete Arbeit im Jahr 2019.
Bericht des Kommandanten Christian Schweiger
In seiner Rede informierte Christian Schweiger detailliert über Mannschaftsstand, Ausbildung, Einsätze der Feuerwehr Garching und die Neubeschaffung von Gerätschaften:
- I.Personal, Übungen, Einsätze, Beschaffungen
Mannschaftsstärke
Bei der Mannschaftsstärke führte der Kommandant aus, dass sich diese im Vergleich zum Vorjahr um 13 Dienstleistende von 107 auf 120 Aktive (davon 25 Frauen) erhöht hat.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass Anfang 2019 – im üblichen zweijährigen Rhythmus – eine neue Jugendgruppe gegründet wurde. In den Jahren ohne Jugendgruppengründung sinken die Mitgliederzahlen durch natürliche Fluktuation, um im darauffolgenden Jahr wieder das durchschnittliche Niveau zu erreichen.
Einsätze und Übungen
Im Jahr 2019 wurden die Dienstleistenden der Freiwilligen Feuerwehr Garching zu 549 Einsätzen (Vorjahr: 595 Einsätze) alarmiert, wobei der Anteil der First-Responder-Alarme am Einsatzaufkommen 44% bzw. 245 Alarme (Vorjahr 49% bzw. 293 Alarme) betrug. Die Gesamteinsatzzahl, die Gesamteinsatzstunden und die Anzahl der pro Einsatz eingesetzten Feuerwehrdienstleistenden resultiert in insgesamt 446 geleistete Einsatzstunden und 4.753 ehrenamtlich erbrachten Mannstunden.
Die durchschnittliche Ausrückzeit lag unverändert zwischen drei und vier Minuten.
Um die geforderte Qualität der Einsatzabwicklung zu gewährleisten, den Ausbildungsstand zu halten bzw. zu erhöhen und die reibungslose Organisation der Feuerwehr zu gewährleisten, wurden im vergangenen Jahr (inkl. Kreisausbildung in Haar und Ausbildung an Feuerwehrlandesschulen) insgesamt 384 Übungen (Vorjahr: 361) und Besprechungen durchgeführt bzw. besucht. Dies resultiert in 1.374 Übungsstunden und 8.048 Mannstunden.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr für Einsätze, Übungen, Fortbildung und Arbeitsdienste 14.307 Arbeitsstunden (Vorjahr 14.233 Arbeitsstunden) ehrenamtlich erbracht.
Der Verwaltungsaufwand für 2019 betrug zusätzlich ca. 1.500 Stunden.
Veränderungen des Ausrüstungsstandes gegenüber 2018:
Ersatzbeschaffung von Atemschutzflaschen
Nach 15 Jahren müssen die vorhandenen Atemschutzflaschen ausgetauscht werden. Diese Ersatzbeschaffung ist durch den Hersteller vorgeschrieben und es mussten deshalb 53 Flaschen neu beschafft werden.
Neubeschaffung Rollcontainer
Für den Ausbau des Logistiksystems des Wechselladerfahrzeuges wurde die Neubeschaffung von Rollcontainern bzw. Transportwägen zur Verlastung von Material und Gerät durchgeführt.
Die Rollcontainer dienen zum Transport von Ölbindemittel, Pumpen, Beleuchtung etc. zur Einsatzstelle. Die Transportwägen werden mit Hilfe des Wechselladerfahrzeuges je nach Einsatzstichwort vom Gerätehaus zur Einsatzstelle transportiert.
Ersatzbeschaffung der Einsatzkleidung
Der Austausch der Einsatzkleidung und somit der persönlichen Schutzkleidung ist in vollem Gange und wird sich noch über die nächsten Jahre ziehen. Teile der vorhandenen Schutzkleidung ist vom Entwicklungsstand aus dem Jahr 1990 und ist nach DIN für Feuerwehr-Einsatzkleidung nicht mehr zeitgemäß.
Ersatzbeschaffung Chemie-Vollschutzanzüge
Die Chemieschutzanzüge (CSA) mussten nach Herstellervorgaben erneuert werden. Die Feuerwehr Garching entschied sich in Zukunft Einmalanzüge zu verwenden, die auch eine kostengünstigere Variante darstellen. Es wurden sechs Anzüge für je ca. 3.000 € beschafft werden.
Ersatzbeschaffung Defibrillatoren
Für die in der Feuerwehr befindlichen Defibrillatoren LP 500 wurden aus Altersgründen die Ersatzteillieferungen eingestellt. Daher müssen die Geräte in den nächsten Jahren ein neueres Geräte LP 1000 umgestellt werden. Für das Haushaltsjahr 2019 ist ein Gerät mit Trainerfunktion im Wert von 4.000 € beschafft worden.
- II.Ausblick für das Jahr 2020
Umbau und Wartung von Atemschutzgeräten
Nach 10 Jahren müssen die vorhandenen Atemschutzgeräte wieder einer turnusmäßigen Wartung unterzogen werden. Dabei werden für ca. 8.000 € Austausch- und Ersatzteile eingeplant werden müssen. Dieser Austausch ist durch den Hersteller vorgeschrieben.
Ersatzbeschaffung Löschfahrzeug
Im Haushalt musste die Ersatzbeschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs mit Schwerpunkt Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung eingestellt werden. Das neue Fahrzeug wird ein Fahrgestell der Fa. MAN und einem Aufbau der Fa. Magirus haben. Die Kosten belaufen sich auf ca. 470.000 €. Die Auslieferung des Fahrzeuges wird im April 2020 erwartet.
Neubeschaffung Rollcontainer
Für den Ausbau des Logistiksystems des Wechselladerfahrzeuges ist die Neubeschaffung von Rollcontainern zur Verlastung von Material und Gerät geplant.
Diese Rollcontainer dienen zum Transport von z.B. Ölbinder, Pumpen, Beleuchtung etc. zur Einsatzstelle. Diese Transportwägen werden mit Hilfe des Wechselladerfahrzeuges beim entsprechenden Einsatzstichwort vom Gerätehaus zur Einsatzstelle transportiert.
Die Anschaffungskosten belaufen sich je nach Ausstattung von ca. 1.900 bis ca. 2.800 € je Rollcontainer.
Einbau eines Abbiegeassistenten in Einsatzfahrzeuge
Der Stadtrat beschloss Nutzfahrzeuge der Stadt Garching mit Abbiegeassistenten auszustatten. Mit dieser Investition sollen Unfälle beim Abbiegen mit den Großfahrzeugen / Lkw vermieden werden. Bei der Feuerwehr Garching sollen vier Fahrzeuge nachgerüstet werden. Dabei sind pro Fahrzeug ca. 1.700 € anzusetzen.
Ersatzbeschaffung der Einsatzkleidung
Der Austausch der Einsatzkleidung und der persönlichen Schutzkleidung wird sich auch über die nächsten Jahre hinziehen.
Für die bereitgestellten Haushaltsmittel wird dem Ersten Bürgermeister Herrn Dr. Gruchmann und den Damen und Herren des Stadtrates herzlich gedankt.
- III.Feuerwehrgerätehaus
Der Bedarf für eine neue Feuerwehrwache hatte sich bereits seit vielen Jahren abgezeichnet. Der Platzmangel im und am Gerätehaus duldet keinen Aufschub mehr. Hinzugekommen sind das Unfallrisiko bei der Feuerwehrzufahrt an einem hochfrequentierten Gasthaus mit Biergarten vorbei und das Problem regelmäßig verbotswidrig geparkter Fahrzeuge in der Anfahrtszone.
Die Planungen für die neue Feuerwehrwache laufen bereits auf Hochtouren.
Die Feuerwehr ist durch die Stadtverwaltung in allen Planungsabschnitten mit einbezogen und es erfolgt mit der Bauabteilung der Stadt Garching ein enger Schulterschluss.
Ebenso hat die Feuerwehr die Unterstützung des gesamten Stadtrates erfahren dürfen, dafür gilt der Dank dem Bürgermeister und allen Stadträten.
Die Feuerwehr hofft auch weiterhin ihre Gedanken einbringen zu können und diese auch umgesetzt werden.
Da die Feuerwehr Garching im Jahr 2023 ihr 150-jähriges Bestehen hat, wäre eine Fertigstellung der Feuerwache bis 2022 ideal.
IV.Beförderungen und Ehrungen
Erfreulicherweise konnte auch in diesem Jahr wieder jungen Feuerwehrdienstleistenden der erste Dienstgrad und engagierten Kameraden ein höherer Feuerwehrdienstgrad verliehen werden.
Befördert wurden zum:
- Feuerwehrmann/-frau: Biersack Florian, Endriß Wolfgang, Feiler Johannes, Wagner Florian, Wicklmayr Kilian
- Hauptfeuerwehrmann: Mayr Dominik, Schuster Florian, Zehner Tobias
- Oberlöschmeister: Kilian Fürmann
- V.Grußwort des Bürgermeisters Dr. Dietmar Gruchmann
In seinem Grußwort reflektierte der Bürgermeister, Dr. Dietmar Gruchmann, die Leistungsbilanz der Feuerwehr Garching. Er hob die statistischen Zahlen zu Einsätzen und Übungen noch einmal heraus und dankte für den ehrenamtlichen Einsatz rund um die Uhr. Bedauert hat Gruchmann, dass wieder einmal viele Stunden Einsatzzeit für einen Großbrand im Dezember in einer Recyclinganlage in Hochbrück angefallen sind.
Lobend erwähnte der Bürgermeister die Jugendarbeit und dankte für die gesellschaftlichen und kulturellen Beiträge der Feuerwehr zum Stadtleben, die wie selbstverständlich übernommen werden. „Unsere Stadt braucht Menschen die sich herausragend und mit Herzblut für das Gemeinwohl einbringen.“
Die Stadt sieht als ihre Aufgabe, dass die Feuerwehr infrastrukturell und mit Gerätschaften gut ausgestattet ist. Im Verwaltungshaushalt 2020 sind 400.000 Euro für den Betrieb der Feuerwehr inkl. Personalkosten eingestellt und 800.000 Euro im Vermögenshaushalt. Eine neue Drehleiter ist auch eingeplant mit einem Budget von 750.000 Euro im Jahr 2021 und Lieferung im Jahr 2022.
Das dringendste Thema ist das neue Feuerwehrgerätehaus. Vor 6 Jahren bei Amtsantritt waren es keine leeren Worte zum Thema neues Feuerwehrhaus. Zeitlich und planerisch ist man genau dort wo man sein wollte. Der Weg ist frei für das neue Haus. Die Entwurfsplanung wird im Frühjahr beschlossen, danach ist die Baugenehmigung geplant und die Ausschreibung der Bauleistungen. Der Baubeginn wird realistisch gesehen Anfang nächsten Jahres erfolgen. Hierbei dankt Dr. Gruchmann für die gute Zusammenarbeit auf allen Seiten bei der Planung.
Schlussendlich freut sich der Bergermeister auf den diesjährigen Feuerwehrfasching.
Allen aktiv Feuerwehrdienstleistenden sei ganz herzlich gedankt für die Einsatzbereitschaft und für das bürgerliche Engagement für die Stadt Garching. Dr. Gruchmann schließt sein Grußwort: „Ich wünsche stets erfolgreiche Einsätze und bitte kommt´s gesund wieder heim.“
VI. Grußwort des neuen Kreisbrandmeisters
Der zuständige Kreisbrandmeister, Martin Ofitsch aus Oberschleißheim, bedankt sich für die Einladung und überbringt Grüße der Kreisbrandinspektion München.
Ofitsch geht kurz auf die Katastrophenschutzübung im Jahr 2019 ein: Die Feuerwehren wurde über Funk alarmiert und fuhren unter realistischen Bedingungen mit Sondersignal den Einsatzort an, der in Hochbrück an einem Bahngleis gelegen war. Die Feuerwehrkräfte waren sehr schnell vor Ort und die geleistete Arbeit war ausgezeichnet. Es zeigte sich, dass die Feuerwehrorganisation in sehr kurzer Zeit fähig ist, sehr viel Personal bereitzustellen. Dies ist besonders bei Großschadensereignissen enorm wichtig.
Die Zusammenarbeit im Kreisbrandinspektionsabschnitt läuft insgesamt sehr gut.
Ofitsch schließt sein Grußwort mit dem Wunsch, dass die Fehlalarme wegen angebranntem Essen im Asylbewerberwohnheim in Garching im Jahr 2020 nachlassen.