Ein wahres Spectaculum - traditioneller Faschingsball
{multithumb}Der traditionelle Feuerwehrfaschingsball der Freiwilligen Feuerwehr Garching stand die- ses Jahr unter dem Motto „Das Mittelalter – Garching anno 915“, passend zur 1100- Jahrfeier der Stadt Garching. Die Eintrittskarten für das Bürgerhaus waren bis auf weni- ge Restkarten ausverkauft. Für die Organisatoren und alle, die Ihre Zeit in Vorbereitung, Bühnenaufbau, Kulisse und Proben für Einlagen investiert hatten war dieser Umstand im Vorfeld schon ein beruhigendes Gefühl.Mit vielen bunten Werbetafeln, welche durch fleißige Helfer der Feuerwehr Garching aufgestellt wurden und dem professionell gestaltetem Plakat von Margit Kick war ent- sprechend Öffentlichkeitsarbeit betrieben worden. Drei stattliche Ritter zierten das Plakat und schworen eindrucksvoll auf das Thema Mittelalter ein.
Die von der Feuerwehr extra in das Bürgerhaus eingebaute Bar war dieses Jahr gestal- tet als Ritterburg und bunt bemalt mit vielen kleinen Details wie z.B. einem Drachen, einem Burgfräulein mit langem blonden Haar, Skelet und kleinen Mauerbewohnern. Bun- te, große Flaggen (mit Feuerwehr Logo), wie es sich für eine Burg gehört, rundeten die Dekoration ab zu einem wahren Meisterwerk. Viel Arbeit steckten die Helfer auch in das Bühnenbild und die Bühnendekoration. Als Hintergrund wurde von den Künstlerinnen und Künstlern der Feuerwehr auf Leinwand eine mittelalterliche Siedlung aufgemalt. Eigens besorg war eine original Ritterrüstung, ein alter Kerzenleuchter und allerlei Re- quisiten, die für die Eröffnung dienten.
Der Ball wurde eingeleitet durch einen königlichen Herold, der den anwesenden „Recken und Maiden“ ein großes Spektakulum ankündigte. Die Anwesenheit von „König Hannes dem Eisernen“, dem Nachfolger von „Hans dem Großzügigen“ und „Eduard dem Freundlichen“ wurde kundgetan und Faschingsfestivitäten der Garchinger Feuerritter ausgerufen: „Zur Ehren der diesjährigen Narrenwoche haben wir heute geladen zum großen Feuerritterturnier. Gekommen sind edle Damen und werte Herren aus Nah und Fern.“ Fanfarenspieler begrüßten den „Statthalter, Dietmar den Neuen“ und seine Schöf- fen „Alfons den Weisen und Walter den Weißen“. Ferner wurden begrüßt alle anwesen- den Faschingsballbesucher, das „Volke der Gemarkung: Edle Damen, reizende Jung- fern, liebreizende Maiden, holde Froweleins, edle Herren, hehre Recken, stolze Buben und kühne Gesellen“. Die Tagesordnung des Herolds hatte eine ganze Reihe an mittel- alterlichen Ritualen vorgesehen. Zuerst wurde ein liederlicher „Incendiarius“ (lat. Brand- stifter) verurteilt. Dieser hatte das „Altschriftenlager am Auweg Anfang des neuen Jahres angezündet“ und wurde seiner gerechten Strafe zugeführt. Ein Schattenspiel stellte die
Vollstreckung bzw. das Beil des Scharfrichters und den Verurteilten ins rechte Licht. Nachfolgend kämpften zwei stattliche Ritter, „Stefan der Sanftmütige“ und „Christian der Schreckliche“, um die „sündige Agnes“. Diese war dem Gewinner des Turniers verspro- chen, welches ersterer für sich entschied mit dem Einsatz eines gefährlichen Morgen- sterns, der das Schild seines Gegners zerbersten lies. Ein Turnier mit Pferden und Lan- zen durfte nicht fehlen und so wurde kurzerhand die Bühne des Bürgerhauses umfunkti- oniert in einen Pferdeturnierplatz. „Christian der Schreckliche“ konnte sich diesmal be- haupten und wurde als Belohnung zum „Kommandoritter der Feuerritter der Gemarkung Gowirichinga“ geschlagen. „König Hannes der Eiserne“ hatte genug vom „Vorgeplänkel“ und kündigte die Band des Abends „Smile“ an: „Edle Damen, werte Herren, erfreut Euch am wunderbaren Klang ihrer Instrumente, schwingt das Tanzbein und genießt das heu- tige Spektakulum.“ Der Ball und die Tanzfläche waren somit offiziell eröffnet.
Die erste Einlage ließ nicht lange auf sich warten. Die aktiven Burschen der Feuerwehr begeisterten mit einem Tanz im Style „Lord of the Dance“. Die Lords waren anschlie- ßend vom königlichen Herold ausgesandt, um „die schönsten Frauen des Landes“ zu suchen. In Mönchskutten verhüllt wurden die holden Fräuleins in den Saal gebracht um sich zu entblättern. In Corsage und Spitzen war nun ein Männertanz dargeboten, der mit einer großen Pyramide abschloss. Großer Applaus von den Faschingsballgästen und die Forderung nach einer Zulage belohnten den Auftritt. Dann waren wieder alle Gäste des Feuerwehrballs eingeladen das Tanzbein zu schwingen.
Nach einigen Tanzrunden mit der Band Smile betraten die Crazy Fire Girls das Parkett. Angesagt war dieses Jahr ein heißer Hexentanz mit eigens dafür projektierten Outfits. Allerlei Spinnweben und kleine Spinnen waren auf den Outfits zu sehen. Sogar die Schminke war entsprechend abgestimmt mit Hexennase und Spinnwebenlidschatten. Besen waren diesmal nicht nur zum Fliegen da, sondern zum Tanzen. Selbst ein He- xenkassel durfte nicht fehlen, der inmitten der Tanzfläche vor sich hin brodelte und von zwei Hexen gut geschürt wurde. Eine große Pyramide mit Pyrotechnikfeuerwerk rundete die Einlage der Feuerwehrdamen ab. Eine Einlage mit viel Kreativität und Liebe zum Detail, die ebenfalls bei den Gästen außerordentlich gut ankam und mit entsprechend viel Beifall honoriert wurde. Mit dieser Einlage war auch die Bar eröffnet und die Gäste konnten sich mit verschiedenen Cocktails und Longdrinks versorgen.
Der Barbetrieb wurde wie immer von vielen fleißigen Helfern bis in die Morgenstunden aufrechterhalten. Die Band Smile spielte bis spät in der Nacht für alle, die die Gelegen- heit des Feuerwehrballs nutzten um ausgiebig zu tanzen. Diejenigen, die eher auf Dis- komusik eingestellt waren konnten sich ausgiebig in der Bar vergnügen.
Ohne das entsprechende freiwillige Engagement, höchstem persönlichen Einsatz, vielen helfenden Händen und natürlich faschingsfreudigen Gästen ist so ein Ball nicht möglich. Allen fleißigen Helfern und Organisatoren sei an dieser Stelle herzlichen Dank gesagt. Ebenso großer Dank gebührt den treuen Faschingsballgästen, die mit ihrem Erscheinen und der ausgelassenen Stimmung wesentlich zur gelungenen Veranstaltung beitrugen.